Philosophie

Zahnärztin aus Leidenschaft

Gespräch mit DDr. Irmgard Simma

 

 

Sie sind Zahnärztin aus Leidenschaft – warum sind Sie vom Thema Zahnmedizin so fasziniert?

Unsere Zähne sind das Symbol für unser gesamtes Erscheinungsbild. Zähne und Zahnstellung verraten viel über den Menschen – wie er mit seinen Lebensaufgaben umgeht – wie er sich durchsetzt, oder „in Erscheinung tritt“. Die Zähne weisen auch auf die gesamte psychosomatische Verfassung eines Menschen hin und geben Rückschlüsse auf ganz andere Körperfunktionen. An jedem Zahn hängt ein ganzer Mensch. Und was mich fasziniert - man kann als ganzheitlicher Zahnmediziner sehr viel Positives bewegen.

 

Was kann ganzheitliche Zahnmedizin Positives bewegen?

Mit einer verbesserten Zahnstellung – dem richtigen Biss – können auch andere Körperfunktionen wie die Haltung oder Verspannungen verbessert werden. Die Wirbelsäule ist ja die Verlängerung unseres Kausystems. Aber auch Mundschleimhaut und Darmschleimhaut hängen zusammen und wir können durch einfache Übungen den Speichelfluss aktivieren und damit Muskelfunktionen verbessern.

 

Viele Zahnärzte ziehen Kindern auch gesunde Zähne im Zuge einer Kieferregulierung. Warum sind Sie eine vehemente Gegnerin dieser Methode?

Das Ziehen von gesunden Zähnen bringt eine Reihe von Nachteilen. Optisch, indem die natürliche Entwicklung des Gesichts gestört wird. Die Folgen sind eine Fehlpositionierung des Kiefergelenks, flache Profile, wodurch die Nase zu groß erscheint und das sogenannte „fliehende Kinn“ auftritt, das fehlendes Durchsetzungsvermögen suggeriert. Dazu kommen Funktionsstörungen – etwa Muskelverspannungen und Zahnfleischrückgänge.

 

Wie lösen Sie das Problem ohne gesunde Zähne zu ziehen?

Wenn im Kiefer Platzmangel herrscht, muß man sich auf natürliche Weise Platz schaffen. Ich bevorzuge die Entwicklung der Kieferknochen und Zahnbögen – das kann gleich schnell gehen, vor allem bei Mitberücksichtigung von begleitenden Funktionen und Mitarbeit des Patienten.

 

Wenn man bei Ihren Fallbeispielen „vorher“ und „nachher“ anschaut, sind das verblüffende Ergebnisse – wie erreichen Sie diese?

Unsere modernen Regulierungssysteme, also die Zahnspangen oder Brackets, können sehr viel zu einer positiven Entwicklung beitragen. Im Idealfall braucht es aber mehr – nämlich die Mitarbeit des Patienten. Der richtige Lippenschluss, Nasenatmung und Zunge am Gaumen, aber auch das entsprechende Bewusstsein und die Wahrnehmung helfen sehr.

 

Warum bieten Sie in Ihrer Praxis auch Osteopathie, Mundakupunktur und Sophrologie an?

Unsere Patienten können diese begleitenden Maßnahmen bei uns in der Praxis kennen lernen, damit wir gleichzeitig die Kombination verschiedener Therapien beobachten können und so schneller bessere Ergebnisse erzielen bzw. zu weiteren interdisziplinären Spezialbehandlungen (Osteopathie, Logopädie, Lymphdrainagen) überweisen können. Dieses ganzheitliche Behandlungskonzept zeigt uns sofort Rückmeldungen des Körpers und auch der Patient erlebt deutlich, wie die Methoden zusammenhängen und hat einen schnelleren Behandlungserfolg.

 

Sie lehren auch an Universitäten, wurden für Ihre Forschungen ausgezeichnet und veranstalten die Festspielgespräche. Wie profitieren Ihre Patienten, wenn Sie „über den Tellerrand“ Ihrer Praxis hinaus schauen?

In meiner Praxis habe ich viele positive und oft auch überraschende Verbesserungen durch die Kombination verschiedener Therapien wie TCM, Mundakupunktur oder Atem- und Entspannungsübungen erlebt. Diese Phänomene wollte ich auch wissenschaftlich prüfen. Gleichzeitig möchte ich den Studenten den ganzheitlichen Blickwinkel öffnen und diese wirklich spannenden Zusammenhänge für ihre Praxis mitgeben.

Prof. DDr. med. Irmgard Simma

Praxis für ganzheitliche Zahnheilkunde und Kieferorthopädie
Fachärztin für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde

Arlbergstraße 139T +43 (0) 55 74 / 76 7 52E-Mail: office@simma.at
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